Die Mehrfachbelichtung einer Tischlampe, die extreme Nahansicht eines Schaffells, die Schrägansicht des Shell-Hochhauses in Berlin... Diese Monographie bietet erstmalig die Chance, die vielseitigen visuellen Experimente des Bauhausschülers und Fotografen Iwao Yamawaki zu entdecken. 1926 begann dieser seine Laufbahn als Architekt. Als der Ruf des Bauhauses bis nach Japan vordrang, interessierte er sich sofort für die dort proklamierten Ideen. 1930 verließ Yamawaki Tokio, um seine Kenntnisse am Bauhaus in Dessau zu erweitern. Zunächst besuchte er die Werkstatt für Architektur und Innendesign, fühlte sich aber schnell zur Fotografie hingezogen und studierte bei Walter Peterhans, unter dessen Regie er sich zu einem vielseitigen Fotografen entwickelte. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit war von Anfang an die Architekturfotografie. Häufig reiste er nach Berlin, Amsterdam und Moskau, um Beispiele des modernen Bauens fotografisch zu interpretieren. Immer wieder schuf er überraschende Schrägansichten, hielt prägnante Bildausschnitte fest, stellte Material- und Formkontraste heraus und kreierte so unkonventionelle Bildergebnisse. Sein neu zu entdeckendes Werk beschränkt sich keinesfalls auf Architekturdarstellungen; man findet ebenso abstrakte Stilleben, Produktaufnahmen, Porträts und sogar Reportagefotos. Yamawakis Fotografie läßt sich als eine faszinierende Synthese beschreiben, in der berufliche Ausbildung, typische Gestaltungsprinzipien der Bauhausfotografie und eine spezifische fernöstliche Ästhetik zusammengeführt werden.
Vorwort von Ingrid Sischy
Herausgegeben von Karl Lagerfeld
138 Seiten
Fester Einband / Leineneinband im Schuber
28 x 35 cm
Französisch
ISBN 978-3-88243-642-6
1. Auflage 07/1999
Vergriffen
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