Viele bedeutende Fotografen in der Sowjetunion hatten sich dem »Neuen Sehen« verschrieben, einer Bildsprache im Dienst der revolutionären Prozesse. Bei der radikalen gesellschaftlichen und politischen Umgestaltung spielte die Fotografie eine herausragende Rolle, zunächst als künstlerisches Medium der Avantgarde, dann als Dokumentarfotografie und vor allem als publizistisches Mittel der Propaganda – von größter Bedeutung in einem Land mit einer hohen Quote von Analphabeten. Ab Ende der 1920er Jahre wurde das kreative Potential dieser Avantgarde reglementiert und in die Propaganda des Sozialistischen Realismus hineingedrängt.
Originales Material sowjetischer Fotografen ist in deutschen Sammlungen kaum vorhanden. Daniela Mrazkowa trug ihre einzigartige Sammlung – Bilder von Arkadi Schaichet, Georgij Zelma, Boris Ignatowitsch, Max Alpert, Georgij Petrussow und Alexander Rodtschenko – in der Hochphase des Kalten Krieges zusammen, um dem »anderen Rußland« eine Stimme zu geben. Diese Kollektion von 234 Bildern konnte unlängst vom Museum Ludwig erworben werden und wird hier vollständig dokumentiert.
In Zusammenarbeit mit dem Museum Ludwig Köln.
Book / Paperback
ISBN 978-3-86521-932-9
1. Auflage 08/2009
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