Peter Wyden: Stella Goldschlag. Eine wahre Geschichte
Stella Goldschlag war blond, schön und schlagfertig. Sie war intelligent und vielseitig begabt und zu einer anderen Zeit, in einem anderen Land hätte sie wohl eine glänzende Karriere gemacht. Doch Stella war Jüdin und lebte in Deutschland. Die Katastrophe trat ein, als Stella verhaftet und von der Gestapo gefoltert wurde. Um ihre Eltern vor der Deportation zu bewahren, erklärte sie sich bereit, versteckt lebende Juden an die Gestapo zu verraten. Ihre Eltern konnte sie nicht retten, und doch machte sie bis Kriegsende weiter, immer mörderisch effizient.
Peter Wyden ist mit Stella Goldschlag zur Schule gegangen, ihr Schicksal ließ ihn nicht los. Jahrelang recherchierte er für seine Biografie, sichtete Archivmaterial und sprach mit mehr als 150 Personen: Überlebenden, Augenzeugen, Historikern und Psychologen.
Auf Grundlage seines dokumentarischen Buchs wird an diesem Abend laut nachgedacht: Wie lässt sich die Shoah überhaupt erzählen, welche Arten der Aneignung von Geschichten sind zulässig, welche nicht? Über Ethik und Ästhetik des Erzählens diskutieren Anat Feinberg, Professorin für hebräische und jüdische Literatur, und der Literaturkritiker Christoph Schröder. Es moderiert Torsten Hoffmann.
Eine Veranstaltung des Literarischen Zentrums Göttingen.
Altes Rathaus, Markt 8, Göttingen
Karten: VVK 7/9 € AK 8/10 €
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