Tomasz Gudzowaty: Paper Dreams
Die Ausstellung "Paper Dreams" - kuratiert und designt von Gerhard Steidl - feiert die Ästhetik des Zufalls. Im analogen Archiv des polnischen Fotografen Tomasz Gudzowaty fanden sich zahlreiche Sofortbilder, die mithilfe des berühmten Planfilms Polaroid Typ 55 entstanden. Gudzowaty, bekannt für seine technisch ausgefeilten Fotoarbeiten, hatte sie eigentlich als Nebenprodukte seines fotografischen Schaffens betrachtet. Der Polaroid Typ 55, ein Schwarzweiss-Sofortbildfilm, der seit langer Zeit nicht mehr produziert wird, und bei vielen Fotografen, die mit Großformatkameras arbeiten, Kultstatus erlangt hat, liefert direkt sowohl ein Positiv als auch ein Negativ. Nach der Belichtung werden Positiv und Negativ auseinandergezogen. Die Positive werden üblicherweise direkt entsorgt oder als "proof" für die Auswahl der Bilder verwendet, die dann tatsächlich vom Negativ gedruckt werden sollen. In dieser Ausstellung werden die "proofs" als eigenständige Kunstwerke gezeigt. Unperfekt, über- oder unterbelichtet, zerkratzt, manchmal kaum noch erkennbar, dokumentieren Gudzowatys Polaroids den Prozess des zufälligen Alterns und offenbaren eine ungesehene Schönheit.
Villa Ichon, Goetheplatz 4, Bremen
Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-13 Uhr & Mo-Fr 16-20 Uhr