Raquel Erdtmann: Joseph Süßkind Oppenheimer. Ein Justizmord
Novemberlicht – Erinnerung und Verantwortung
Veranstaltung zum 87. Jahrestag der Reichspogromnacht
»Joseph Süßkind Oppenheimer. Ein Justizmord«
Gespräch mit der Autorin Raquel Erdtmann, anschließend Filmvorführung »Jud Süß« (Regie: Veit Harlan, 1940) & Publikumsgespräch
Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Verbindung von historischer Forschung, filmischer Propaganda und der Frage, wie antisemitische Bilder bis heute nachwirken. Ausgangspunkt ist die Vorstellung von Raquel Erdtmanns Sachbuchs »Joseph Süßkind Oppenheimer. Ein Justizmord«:
Nur wenige Stunden nachdem der württembergische Regent Carl Alexander 1737 ganz plötzlich verstirbt, wird sein Geheimer Finanzrat Joseph Süßkind Oppenheimer verhaftet. Die Anklage: Landesverrat. Die Behörden haben Mühe, Belege für Vergehen zu finden, der Prozess zieht sich elf Monate in die Länge, endet aber unumstößlich mit dem Todesurteil. Schon zu Beginn des Prozesses ist die Versteigerung von Oppenheimers Hausrat in vollem Gange. Aus dem stolzen, selbstbewussten Mann, der an ein rechtsstaatliches Verfahren glaubt, wird in der Haft zunehmend ein Getriebener, der verzweifelt um sein Leben kämpft.
Im zweiten Teil Der Veranstaltung wird der nationalsozialistische Propagandafilm »Jud Süß« (Regie: Veit Harlan, 1940) vorgestellt. Die Einführung ordnet den Vorbehaltsfilm aus dem Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in den Kontext der NS-Auftragsarbeiten ein und macht deutlich, wie Oppenheimers Schicksal ein zweites Mal, nun im Kontext der heraufziehenden Shoa, missbraucht wurde.
Parklichtspiele Buckow, Wriezener Straße 1, Buckow
Karten unter:
0331 / 2804103
oder: blb@literaturlandschaft.de
Eintritt 15 Euro
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