Gilbert Keith Chesterton (1874–1936), geboren im Londoner Stadtteil Kensington, studierte nach seiner Schulzeit in St. Paul’s von 1892–1895 ebenfalls in London Malerei an der Slade School of Art. Als man ihn einlud, eine Reihe kunstkritischer Artikel zu schreiben, begann damit die Karriere eines der produktivsten und erfolgreichsten Schriftsteller aller Zeiten. »Der dicke Chesterton«, wie Thomas Mann ihn nannte, verfasste rund hundert Bücher, Beiträge für zweihundert weitere, Hunderte Gedichte, fünf Theaterstücke, fünf Romane und an die zweihundert Kurzgeschichten, darunter die berühmten Father Brown-Stories. In seinen zahlreichen Essays polemisierte er gegen Auswüchse des Kapitalismus und den Weltuntergangsglauben des Fin de Siècle. Bei allem Scharfsinn blieb Chesterton zeitlebens ein Träumer: so vergaß er manchmal, wohin er wollte, und schickte seiner Frau von entlegenen Orten Telegramme wie »Bin am Harborough-Markt. Wo sollte ich nochmal sein?«, worauf sie antwortete: »Zu Hause!«