Berlin in der Sicht von Michael Schmidt ist ein weiter urbaner Raum, der nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg noch nicht oder nur ideenlos wieder ausgefüllt wurde. Häuserlücken und Brandmauern verweisen auf die prächtigen Bauten, die einmal dort standen. Der Fotograf zeigt schmucklose Neubebauung, öde Freiflächen, menschenleere Straßenschneisen und die Ruine des Anhalter Bahnhofs. Schmidt dokumentiert, in welcher Weise der Krieg auch Jahrzehnte später noch präsent ist – in der Abwesenheit humaner Lebensräume für die Bewohner der Stadt. Berlin nach 1945, entstanden 1980, ist ein Hauptwerk von Michael Schmidt und wird hier erstmals vollständig veröffentlicht. In der Bildsprache vergleichbar mit Fotografenkollegen der "New Topographics", nimmt Schmidt von Menschen geformte und zugerichtete Stadtlandschaften in den Blick. Er zeigt "Karstgebirge in Citylage" (Janos Frecot), deren kulturelle und soziale Strukturen ausgelöscht wurden und die so wiederum die Menschen formen und zurichten, die in ihnen leben.
Herausgegeben von Ute Eskildsen
Beiträge von Janos Frecot
96 Seiten
Fester Einband / Leineneinband im Schuber
29 x 23.5 cm
Englisch
ISBN 978-3-86521-090-6
1. Auflage 12/2005
Vergriffen
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