Die Bank an sich gibt es nicht. Es kommt darauf an, wer darauf sitzt. Und warum. Theoretisch gibt es so viele Bänke wie Menschen. Und theoretisch gäbe es es dann eine Gesellschaft, in der jeder seinen Platz hätte. Utopisch. Praktisch hätte man eher zu befürchten, daß das ganze Volk sitzenbleibt. Man sieht sich gezwungen, zwischen Sitzbank und Arbeitsbank zu unterscheiden, vor allem auf der Bank, wo Geld arbeitet.

Nirgendwo sind Glück und Unglück so nah beieinander wie auf der Bank. Aber auch Glück ist historischer Natur. Und die Sitzkultur hat auch im Sitzen eine bewegte Geschichte. Kinder der Revolution sprechen vom Sit-in, Väter der Stabilität sprechen vom Aussitzen, Adorno hätte zugestimmt: Die Dialektik der Bank. Genauer des Gesäßes. - Gut, daß nicht jede Pointe sitzt.


Text von Thomas Quinn

224 Seiten

Fester Einband / Leineneinband
14.5 x 21 cm

Deutsch

ISBN 978-3-88243-531-3
1. Auflage 09/1997

€ 30.00 inkl. MwSt.
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